14.04.1938: Du bist so gut und erleichterst es etwas … (Rudu)

Rudu und Ingrid kommen nach Hamburg! Seine Schwiegermutter („Mutter S.“), die gemeinsam mit seiner Mutter („Mami“) zu Besuch in Guatemala war, ist mit Rudus Tochter Bea bereits unterwegs. Es würde mir etwas widerstreben, mein Kind der Oma mitzugeben und selber später hinterherzureisen. Was bewegt einen dazu? Warum fährt Mutter S. überhaupt vor? Ist es besser, mit Enkelkind zu reisen als allein?


14.4.38

Briefpapier von Hotel Ritz, Mexico

Briefpapier von Hotel Ritz, Mexico

Meine liebe Leni –

am 9. ds. Mts. sind Mutter S. und Beate allein von B. Richtung Hbg. abgefahren, nicht wie es verabredet war, zusammen mit Mami. Mit Mami kommen Ingr. und ich über New-York, von wo wir am 3. Mai mit der „Europa“ abfahren. Es ist mit Mutter und auch mit Mama besprochen, daß Mutter und Beate gleich nach N. übersiedeln. Ich bitte Dich zu veranlassen, daß G. mit dem Wagen kommt und die beiden abholt. Du bist so gut und erleichterst es etwas, damit alles klappt. Die „Candillera“ wird um den 30. April herum in Hbg. eintreffen. Mama hat, glaube ich, schon angeordnet, daß Mutter + Bea in den braunen Zimmern wohnen.
Sehr gefreut habe ich mich zu hören, daß Du einen großen Teil des Jahres in N. sein willst!
Erzählen wollen wir mündlich. Reiseroute: von hier nach Habana, Key-West, Miami – New-York – in Hbg. ca. am 9. Mai.
Grüß Friedrich! und auch Bea + Mutter bei Eintreffen.

Es umarmt Dich innigst
Dein Rudu.


G. ist der Chauffeur. Was genau Leni nun erleichtern soll, ist mir nicht klar. Naja, Hauptsache, sie weiß, DASS sie erleichtern soll.