„Tschüs!“
Einmal quer durch die Stadt zum Krankenhaus, Voruntersuchung. Kinderarzt, EKG, Echo. Jeweils mit Wartezeit. Wir waren als Letzte dran, vor uns alle anderen Gastkinder aus Afghanistan. Keins hat mit den anderen gesprochen. Aber ich konnte von den Gastmüttern erfahren, dass auch andere Gastkinder recht fordernd sind.
Mustafa war aufgeregt, aber gefasst. Ich konnte ihm ja nicht richtig erklären, dass nur Untersuchungen anstehen, keine OP. Beim Kinderarzt war auch der afghanische Kollege anwesend, der Mustafa alles erklärt hat. Mustafa sollte auch mal was sagen, beschränkte sich aber auf das absolut Nötigste. Der Kinderarzt Dr. von Bredow bemühte sich redlich, Mustafa zum Sprechen zu bewegen – und war nach einiger Zeit tatsächlich erfolgreich. Blutabnahme ging ohne einen Mucks vonstatten, das Entfernen des Pflasters hingegen entlockte ihm (= Mustafa) einen kleinen Pieps.
Beim Warten auf das Echo blätterten wir herumliegende ADAC-Zeitschriften durch, verglichen die Länge abgebildeter Kreuzfahrtschiffe (sind ADAC-Mitglieder typische Flusskreuzfahrtkunden?) und Mustafa lernte den Unterschied zwischen Polizei und Polizist. Ja, er sprach! Das Wort Pilot, das am Vorabend beim Gutenachtgeschichtelesen gefallen war, ordnete er richtig dem Flugzeug zu.
Und heute Morgen? Da sagte Mustafa „tschüs“ zu meinen Kindern.
Eure Spenden sind weiterhin willkommen, vor allem natürlich direkt bei der Herzbrücke. Von der Höhe der eingegangenen Spendengelder hängt es ab, wie viele Kinder in Deutschland operiert werden können. Alles, was bei uns an Spenden ankommt und nicht direkt für Mustafa verwendet werden kann, überweisen wir später an die Herzbrücke.