02.07.1946: … vielleicht hätte sie mich geheiratet (Kurt)

Ich möchte Euch nicht langweilen – und es ist bei der Menge der Briefe absehbar, dass ich nicht alle werde abschreiben können. Ab und zu fällt mir jedoch einer in die Hände, den ich Euch nicht vorenthalten kann. Dies ist so ein Fall. Er stammt von Kurt, dem Bruder von Friedrich. Er schreibt auf Kriegsgefangenenpapier und befindet sich in Weiterlesen

21.08.1936: Mein Liebes! (Leni)

Es ist so weit: Das Aufgebot wird bestellt, die Möbel für die gemeinsame Wohnung ausgesucht/bestellt/geändert/renoviert.


N., den 21.8.36

Mein Liebes!

Gleich, nachdem ich heute Deinen Einschreibebrief erhielt, begab ich mich zum Standesamt und habe dort alles erforderliche erledigt. Das Aufgebot geht nun nach Weiterlesen

11.08.1936: Mein Geliebtes! (Leni)

Ein wenig Überschwang zwei Wochen vor der Hochzeit :) Erinnert Ihr Euch an die Diskussion über die Uhrzeitangabe 1/12? Ich dachte damals schon, dass es wie 1 1/2 aussah, wollte es aber nicht glauben. Hier haben wir nun den leserlichen Beweis. Aber ob das nun halb eins oder halb zwei bedeutet? Ich würde jetzt mal halb eins tippen, weil ich das bei Friedrichs Mittagspause für realistischer halte.


N., den 11. Aug. 36

Mein Geliebtes!

So wie über Deinen heutigen Brief mein Lieb, habe ich mich wohl noch nie gefreut, Du hast so wonnig geschrieben, mein Puck, dass ich Dir in Gedanken 1000 K. gebe. Wie werden wir erst glücklich sein, wenn wir uns in 2 Monaten nicht mehr zu trennen brauchen, immer beieinander sind, der Eine für den anderen sorgend und in der eigenen kleinen wonnigen Wohnung. Mein Lieb, ich kann Dir nicht sagen, wie unsagbar glücklich ich bin, und wie dankbar, dass ich solchen wonnigen Mann wie Du es bist, bekomme. Deine Mutter hat mir ja oft genug erzählt, wie wonnig Du als Kind gewesen bist, aber ich glaube, jetzt bist Du noch viel lieber. –

Am Donnerstag nach dem Kaffe wollen Mama und ich hier fortfahren, und ich möchte Dich dann um 1 ½ im Paulaner Bräu treffen, hoffentlich klappt es und sind wir nicht zu spät durch Panne oder irgend etwas, eventuell bringe ich Mama mit, weil ich sie doch schlecht allein essen lassen kann.

Sonst bin ich um 5 ½ an der Kirche und warte dort auf Dich.

Achim und Hertha haben ein sehr nettes Telegramm gesandt „Mit innigen Wünschen für Euer Glück, Achim Hertha Jungens, Tante Mia“. Von Rudu haben wir noch nichts gehört. Achim ist am 23. August hier, das wäre übernächsten Sonntag, wir werden ihn dann abholen, also sind wir dann in Hamburg. Nächsten Sonntag, mein Lieb, kommst Du doch mit uns hier her und wenn Mutter mag kommt sie doch sicher mit, frage doch auch O’s, ich fände es so nett, wenn dann die ganze Familie hier zusammen wäre. Denn folgender Sonntag würde ja ausfallen und wie dann die kommende Zeit aussieht, kann man so schlecht sagen, ich denke mir, wir müssen viel unterwegs sein, ferner können Deine Verwandten später ja immer noch mal kommen.

Puck, der Tisch von Babbe macht auf der Zeichnung ja einen niedlichen Eindruck, ist er rund? Wenn nicht, hat es keinen Zweck, weil wir eckige hier ja masslos viel in Mahagoni haben. Eben bin ich mit Frieda [eine Hausangestellte] durch sämtliche Räume gegangen, sie äusserte ihre Ideen und war dafür, vieles zu verwenden. Ich nehme noch Masse von den Sachen, die ernstlich für uns in Frage kommen, das übrige müssen wir Donnerstag besprechen. Hast Du schon Tapeten ausgesucht? Und wie fand Mutter die Wohnung? Sicherlich geliebt, jetzt sind die Leute auch schon wieder weiter.

Liebes, der Gärtner geht gleich und ich muss wieder schliessen, möchte Dir aber noch soviel erzählen. Ich sitze hier herrlich in der Sonne, überhaupt ist hier das schönste Wetter, und wenn ich nicht soviel schreiben müsste, wäre ich mehr unterwegs. Ich habe gar keine Nägel mehr vom vielen Tippen. Puck, ich freu mich so auf übermorgen, wir sind nur noch wenige Stunden getrennt, viel werden wir in den 2 Tagen ja nicht gerade ausrichten können.

Deine Zeichnung habe ich nicht verstanden. Es liebt Dich sehr Deine

Lini

Der Gärtner wartet, sehr eilig!


Bei den O’s handelt es sich um Friedrichs Verwandtschaft, die in der gleichen Straße wie er wohnen (da, wo Leni vorher auch gewohnt hat). Dass man die sich nicht im primären Gebrauch befindenden Möbel der Eltern beim Auszug als praktischen IKEA-Ersatz nutzt, kenne ich auch so. (Danke, liebe Eltern!)

Um noch einmal auf den oben erwähnten Brief zurückzukommen: Hier wird erwähnt, dass man 10-15 Gäste im Gutshaus unterbringen kann. Aus heutiger Sicht muss ich darüber doch sehr lachen, denn inzwischen weiß ich ja, wie groß das Haus genau ist. Trotzdem war es offiziell ein EINfamilienhaus (kein Wunder, wenn alle Räume im Erdgeschoss Wohnzimmervarianten sind) und es stand noch ein Gästehaus zur Verfügung. Nun denn. Ich werde noch genauer von meiner Fahrt berichten, einstweilen möchte ich Euch ein bisschen an der Schönheit des Gutes teilhaben lassen.

Blick vom Gutshaus

Blick vom Gutshaus

Meine Ziele 2014 – Lexoffice Blogparade

Blogparaden haben den enormen Vorteil, dass sie mich – vorausgesetzt, das Thema spricht mich an, logisch – dazu bringen, über Dinge nachzudenken, die ich sonst mit weniger Gehirnschmalz bedacht hätte. Oder gar überhaupt nicht.

Die Blogparade von Lexoffice bringt ein allgemein bekanntes Jahresanfangsthema auf den Tisch – das mir so ausgelutscht Weiterlesen

Kram, Krämer, am krämsten

Ein Blogwichtelbeitrag von Annette Lindstädt

Blogwichteln wird immer zum Jahresende/Nächstjahresanfang vom Netzwerk Texttreff veranstaltet. Wie beim „richtigen“ Wichteln bekommt jede einen Namen zugelost – und für diejenige verfasst sie dann einen Blogbeitrag. Mir wurde Annette von der Worthauerei zugelost – und hier ist das Ergebnis! Ein paar sehr schöne Gedanken zum Thema „Kram“. Lassen wir sie zu Wort kommen:


In diesem wunderbar Weiterlesen

09.08.1936: Mein Lieb! (Leni)

Leni verschickt Hochzeitsanzeigen.


N., den 9. Aug. 36

Mein Lieb!

Es ist hier so bezaubernd schön, dass ich sehr Weiterlesen

23.07.1936: Mein lieber Puck! (Leni)

Nachdem ich im November das Gut besucht habe, lässt es mir keine Ruhe. Am liebsten würde ich mich für einige Wochen mit dem Computer und den ganzen Ordnern dort verkriechen, um Ordnung in den ganzen Weiterlesen

Croissant, Carrefour, Carte Bleue: Blogparade Frankreich von Katja Flinzner

Katja hat den Frankreichmonat ausgerufen, da juckt es mich natürlich sofort in den Fingern.

Ich habe zweimal in Frankreich gewohnt: Mit 19 habe ich ein halbes Jahr lang einen Französischkurs in Straßburg besucht, am Ende meines Studiums Weiterlesen

22.07.1936: Mein lieber guter Puck! (Leni)

Wer ist eigentlich diese Maria? Es muss eine Freundin von Albrecht sein, jedenfalls ist es nicht Lenis Schwester. Bei dem „Adler“ handelt es sich um ein Auto – leider weiß ich nicht, welches Modell.


N., den 22. Juli 36

Mein lieber guter Puck!

Dein lieber Sonntagsgruss hat mich sehr erfreut und gern hätte ich Weiterlesen

14.07.1936: Liebster Puck! (Leni)

Wenn Friedrich zu Besuch auf dem Gut ist, bleibt er immer bis Montagfrüh und fährt dann direkt nach Hamburg zur Arbeit. Leni nutzt den langen Tag dann für allerhand Spaßiges.


N., den 14. Juli 36

Liebster Puck!

Wie wohl Eure Fahrt war? Ich denke, dass Ihr recht zeitig in Hamburg wart. Jedenfalls war es kein Weiterlesen