Den Sommer einfangen: mein Garten (Blogparade)

Blumen mit Haus

Blumen mit Haus

Meine Netzwerkkollegin Katrin Zinoun hat hier berichtet, wie sie den Sommer einfängt. Da ich nicht küchenkompatibel bin, kommt Marmeladekochen für mich nicht infrage. Seit ich einen Garten habe, bin ich aber quasi über Nacht zur Beetbewohnerin mutiert. Den Garten haben wir seit einem guten Jahr, allerdings wurde sich ihm erst im letzten Spätherbst gewidmet. Seit diesem Frühjahr begutachte ich den Bestand, pflanze neu, stelle fest, dass darunter doch noch eine Pflanze rauskommt und lerne, die netten von den egozentrischen Pflanzen zu unterscheiden. Wenn es sich ergibt und mir jemand vorsagt, lerne ich sogar die Namen der Gewächse.

Eng hier!

Eng hier!

Den Sommer fange ich mit meinem Kopf ein. Ähnlich wie die Maus Frederick stehe ich manchmal einfach da und sauge den Garten in mich auf. Das funktioniert ganz gut, denn wir wohnen in einer Art Paralleluniversum, gartentechnisch gesehen. Nicht, dass wir mitten in der Stadt wohnen würden, nein, beschaulich ist es hier sowieso. Aber wenn ich in meinen Garten trete, dann ist Urlaub. Unabhängige Testpersonen haben das bestätigt. Alles, was ich tun muss, ist, mich im Winter an das Sommerurlaubsfeeling zu erinnern.

Schon wieder ein Nachbarhaus

Schon wieder ein Nachbarhaus

Ich glaube, das wird ganz gut funktionieren, denn wenn ich jetzt vom Garten in die Stube mit dem Kamin blicke, denke ich an das Winterurlaubsfeeling. Ich sehe mich im Winter drinnen auf dem Sofa sitzen, mir ist warm und ich esse Nachos mit Käse.* In einigen Monaten werde ich in der Stube sitzen, werde nach draußen blicken und mich im Strandkorb sitzen sehen, mir ist warm heiß und ich esse Eis. So hangle ich mich mit einem selig-debilen Lächeln von Jahreszeit zu Jahreszeit und speichere die Idylle jeden Tag aufs Neue ab. Auf der Tonspur hört man wenig, Bienchen und Hummeln summen, ab und zu fährt ein Trecker vorbei.

Vorbeifahrender Trecker

Vorbeifahrender Trecker

Bienchen und Hummelchen an Blümchen

Bienchen und Hummelchen an Blümchen

Die Beschaffenheit unserer Oase ist zunächst nicht besonders. Unser Garten wird von diversen Häusern gesäumt – wir stehen nämlich auf einer Düne und liegen somit besonders hoch, was direkt an der Elbe kein Nachteil ist. Man kann sogar – was ja eigentlich total ungemütlich ist – von der Straße aus in den Garten hineinsehen, das macht aber nichts. Man muss eben ab und zu grüßen, denn hier geht man nicht einfach vorbei und tut so, als hätte man nicht geguckt. Hier wird geguckt und gegrüßt, und so nimmt man es auch niemandem übel, wenn man auf Veränderungen im Garten angesprochen wird.
A propos Veränderung: Besonders in Erinnerung behalten werde ich meinen Phlox. Der blüht nämlich lila, aber die Farbe sieht zu jeder Tageszeit anders aus und ich fing schon an, mein Gedächtnis anzuzweifeln. Fotos beweisen nun aber, dass ich recht hatte. Fotos können natürlich auch helfen, sich an den Sommer zu erinnern. Aber ich glaube, die brauche ich gar nicht.

Phlox am Abend

Phlox am Abend

Phlox am Morgen

Phlox am Morgen

Phlox zur Mittagszeit

Phlox zur Mittagszeit

 

* Nahrungsmittel mit Käse überbacken kann ich übrigens selbst. Es fällt aber nicht in meinen Zuständigkeitsbereich.

Auf der Schaukel unter der 300 Jahre alten Esche

Auf der Schaukel unter der 300 Jahre alten Esche

 

2 Kommentare
  1. sanlip sagte:

    Ha, jetzt kann ich Dir auch hier antworten! Wuerde gern mal auf der Eschenschaukel sitzen, vielleicht klappt’s ja mal!

Kommentare sind deaktiviert.