Holzarbeiten Teil II: Fensterlos durch den Tag
Freitag
„Es könnte sein, dass wir heute schon dein Küchenfenster ausbauen“, ruft es mir am Morgen fröhlich entgegen. Zehn Minuten später ist aus dem Konjunktiv eine Tatsache geworden. Ich gehe zur Arbeit, darauf vertrauend, dass die jungen Männer so kompetent sind, wie ich gern glauben möchte.
Als ich wiederkomme, ist die Verwüstung nicht zu übersehen. Bad- und Küchenfenster wurden durch liebevoll* eingepasste Spanplatten mit einer flauschigen Dämmschicht ersetzt. Diverse Ausfachungen fehlen, es gibt einen Stapel mit gerettetem Klinker und einen bereits recht vollen Schuttsack.
Niemand wusste, wie die Balken von der anderen Seite aussehen würden, weil eben auch niemand wusste, wie die Isolierung aussehen würde. Umso größer die Freude, als sie rückseitig noch ganz fit erscheinen. Die Innenseite ist grün, wie ich es vom Innenraum des Hauses schon kenne.
Am Abend sieht das Haus recht mitgenommen aus. „Naja, muss ja sein, ne?“, sagt die Nachbarschaft.
* Natürlich geschah das nicht liebevoll, ich bin ja nicht doof. Aber es ist doch eine schöne Vorstellung und das Ergebnis sieht so aus.
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